Grünkohlzeit!

Grünkohl ist eine schnellwüchsige Blattkohlart und gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Er wurde als eine der ersten Kohlsorten bereits sehr früh auf dem eurasischen Kontinent verbreitet. Spanier, Portugiesen, Briten und Niederländer haben ihn dann auf den amerikanischen Kontinent eingeführt. Alle heute kultivierten Kohlvarietäten, darunter auch der Braun- und Grünkohl, stammen vom Wildkohl (Brassica oleracea L.) ab.

Grünkohl wird im Mai gepflanzt und drei bis fünf Monate nach der Aussaat geerntet. Als „das“ Wintergemüse überhaupt ist er in ganz Norddeutschland beliebt. Oft heißt es, durch den Frost werde ein Teil der im Grünkohl enthaltenen Stärke in Zucker umgewandelt, weshalb der nach den ersten Frösten geerntete Kohl besser schmecken soll. Tatsächlich spielen Frost und Stärke bei den modernen Sorten keine Rolle mehr, sondern es kommt auf die späte Ernte und allgemein niedrige Temperaturen an.

Während die industrielle Ernte zumeist schon im September beginnt und auf den grossen Feldern ausschliesslich maschinell erfolgt, kann der Hamburger Genießer frischen Grünkohl auf den Hamburger Wochenmärkten ab Oktober erwerben. Denn die Erntezeit per Hand für Grünkohl beginnt meist im Oktober und kann bis in den Februar andauern,wenn immer nur die äußeren Blätter abgeerntet werden. Grünkohl wächst nämlich weiter, wenn ihm diese Möglichkeit gegeben wird.

Grünkohl zählt zu den gesündesten Gemüsesorten überhaupt. Das Gemüse verbindet zahlreiche Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien mit wenig Kalorien. Grünkohl hat mit 8,68 mg β-Carotin/100 g den höchsten Gehalt an Betacarotin von allen Lebensmitteln und zählt mit ca. 105–150 mg/100 g zu den Vitamin-C-reichsten Lebensmitteln überhaupt. Außerdem enthält er Senföl-Glykoside und mit 729 μg/100 g relativ viel Vitamin-K.

Entgegen der weit verbreiteten Rezeptur des längeren Kochens kann Grünkohl auch mit kürzerer Garzeit zubereitet werden. Blanchiert schmeckt er durchaus auch im Salat, der mit kräftigen Aromen wie Speck, Schinken und Zwiebeln verfeinert werden darf. Ein typisches Gericht Nordwestdeutschlands ist „Kohl und Pinkel“ (Grünkohl mit einer geräucherten Grützwurst). In Hamburg und Schleswig-Holstein isst man Grünkohl traditionell mit Kasseler, Kohlwurst oder grober Bratwurst, Bratkartoffeln und oft auch mit Zucker bestreut. In den USA wird er gerne auch als Rohkost verzehrt. Dort ist er Bestandteil vieler „Green-Smoothie“-Rezepte und beliebt als Salat. Seit einigen Jahren wird Grünkohl zunehmend auch als pikanter Snack in Form von Chips gegessen. Die zerkleinerten Blätter werden gewürzt und anschließend gebacken, frittiert oder für Chips in Rohkostqualität bei schonenderen Temperaturen getrocknet.

Am besten kaufen Sie ihren Grünkohl direkt auf den Hamburger Wochenmärkten, denn Grünkohl wird in Hamburg bei kleineren Erzeugern direkt angebaut und z.B. von Mathias Peters (www.hitscherberger-hof.de) auch direkt vermarktet. Weitere Infos erhalten Sie wie immer bei www.ackern-fuer-hamburg.de.