Hof Heine

Der Hof Heine hat lange Tradition in den Vierlanden, schon die Großeltern des heutigen Wirts Heiko Heine waren fest in Curslack verankert. Damals wurde, typisch für die Region, Gartenbau betrieben. Dutzende Gewächshäuser und prächtige Blumenwiesen prägten den Hof und seine Umgebung. Der Generationenwechsel und die damit übertragende Verantwortung an Heikos Eltern brachte nicht nur neuen Schwung, sondern auch Nutzungsveränderungen mit sich. Durch einen glücklichen Zufall zogen vor rund 40 Jahren die ersten fünf Hühner auf den Hof. Neben dem gackern, kamen auch die Eier bei der Familie Heine gut an. Nachdem der Nachbar ebenfalls Interesse an ein paar Eiern bekundet hatte, wuchs die Gruppe der Hühner konstant. Die Nachfrage in der Nachbarschaft stieg und plötzlich lagen die Eier in der Theke des kleinen Lebensmittelmarkts um die Ecke. Zeitgleich musste die Familie feststellen, dass die Erträge aus dem Blumenverkauf stagnierten.

Diese Umstände machten den Hof Heine zum Pionier der Vierlande, der Gartenbau wurde kontinuierlich zurückgebaut und die Eierproduktion erhöht. Die Entwicklung des Hofes lief ganz im Sinne des jungen Heiko, früh hatte er den Traum später einmal Landwirt zu werden. Doch der Vater sah für Heiko eine Ausbildung zum Klempner vor, die er dann auch erfolgreich abschloss. Neben seiner Haupttätigkeit, hielt er seinen Traum am Leben und griff einem benachbarten Bauern unter die Arme. Erst als die Verantwortung für den Hof Jahre später an Heiko übergeben wurde konnte er sich auf dem Hof entfalten und seine Träume ausleben. Der Gartenbau wurde vollständig zurückgebaut und die Gruppe der freilaufenden Hühner auf 2000 Tiere erweitert (das alles neben seiner Tätigkeit als Klempner). Des Weiteren pflegte Heiko Heine bis zu 15 ha Fläche an Streuobstwiesen der Stadt Hamburg.

Im Jahr 2016 wurde, maßgeblich durch die Initiative von Bianka Heine, ein weiterer Transformationsprozess angestoßen. Der zuvor „abgeriegelte“ und private Geflügelhof sollte nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nach einer kurzen Zeit der Renovierung und Einrichtung eines Hofladens öffnete die Familie Heine ihre Tore. Und die Resonanz war überwältigend, steigende Nachfrage der Eier der freilaufenden Hühner und positives Feedback der Gäste bestätigten die Bemühungen. Das Leben auf dem Hof wurde bunter und interaktiver, viele Veranstaltungen mit Bastelaktionen für Kinder aber auch Meditation im Heu steigerten darüber hinaus den regionalen Bekanntheitsgrad. Neben den Hühnern zogen in den letzten Jahren auch Papageien, Ponys, Esel und Schweine auf den Hof und formten zusammen einen neuen Streichelzoo.

Die Nachfrage der Eier nahm nicht ab und so entschloss sich Familie Heine 2019 ihre Ställe zu erweitern. Wie ein „Sechser im Lotto“ beschrieb Bianka die Möglichkeit benachbarte Grundstücke zu pachten und ihren neuen mobilen Hühnerstall darauf zu platzieren. Die verzweifelte und erfolglose Suche nach neuen Flächen für die Landwirtschaft sei in den Vier- und Marschlanden für kleine Akteure Normalität. Auf der neu errungenen Fläche ist jedoch glücklicherweise genug Platz um auch dieses Jahr (2021) die Expansion der Eierproduktion voranzutreiben. Voraussichtlich entwickelt sich die Anzahl der Hühner im Laufe des Jahres auf 3900. Das kontinuierliche Wachstum des Geflügelhofs verdeutlicht die Zufriedenheit der lokalen und regionalen Kundschaft. Die Familie Heine zeigt, dass der Verzicht von teuren Bio-Zertifikaten kein Verzicht des Tierwohls bedeuten muss, durch ihre offene und transparente Hofführung kann sich die lokale Kundschaft selbst von den Bedingungen vor Ort überzeugen.